Für die hohe Qualität der nationalen Hochschullandschaft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Volkswirtschaft ist eine gedeihliche Weiterentwicklung der Fachhochschul-Forschung von grosser Bedeutung. Der SWTR hat sich deshalb mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Die Überlegungen des SWTR zielen darauf ab, die Fragen zu beantworten, ob die Fachhochschulen ihren Forschungsauftrag typengerecht erfüllen – und welche Massnahmen dazu beitragen können, ihn besser auszuführen. In Kenntnis der gesetzten Rahmenbedingungen möchte der SWTR über die dadurch geschaffenen Strukturen hinaus Denkanstösse zur Reform des Fachhochschulbereichs vermitteln.

In der Auseinandersetzung mit der FH-Forschungsthematik liess sich der SWTR von folgenden Grundsätzen leiten:

  1. Die verschiedenen Schultypen der tertiären Stufe sind gleichwertig, erfüllen aber je verschiedene Aufgaben. Ein Verwischen dieser Unterschiede wäre für das Hochschulsystem als Ganzes negativ. Der SWTR lehnt jede Tendenz der Hierarchisierung ab: Eine Höhere Fachschule, die ihren Auftrag voll erfüllt, ist mehr wert als eine Fachhochschule, die ihren Verpflichtungen nur unzureichend nachkommt.
  2. An den Schweizer Fachhochschulen sind Bestrebungen im Gange, eigene Konzepte von Forschung (oder Äquivalente dazu) zu entwickeln, die den Fachbereichen angemessen sind. Bei der fachbereichsspezifischen Konkretisierung des generellen Forschungsauftrags bleibt einerseits der Praxisbezug entscheidend, andererseits muss die Konkretisierung dem Berufsumfeld entsprechen, in welchem der Fachbereich verankert ist.
  3. Die Forschung an einzelnen Fachhochschulen bewegt sich auf hohem Niveau. Dieses beruht vor allem auf den Qualifikationen von forschungserfahrenen Persönlichkeiten in diesen Lehranstalten. Die Forschung an den Fachhochschulen als Ganzes gesehen weist allerdings einen ausgeprägten Nachholbedarf auf.
  4. Die disziplinäre Vielfalt ist ein Vorzug der Fachhochschulen, der von ihnen hochgehalten und genutzt werden soll. Aus der konstatierten Vielfalt lässt sich dabei kein Grund ableiten, die gesetzlich geschaffene Integrität des Hochschultypus ‚Fachhochschulen’ in Frage zu stellen.


Die Empfehlungen des SWTR zur Stärkung der Schweizer Fachhochschul-Forschung möchten zur Lösung von drei grundlegenden Problemen in diesem Bereich beitragen. Für den SWTR besteht in der fachbereichsspezifischen Entfaltung der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung, in der Optimierung der Forschungsförderung und in der Förderung des FH-eigenen Nachwuchses ein besonderer Handlungsbedarf.
Lesen Sie hier die Empfehlungen des SWTR zu den einzelnen Problemkreisen:

a) Entfaltung der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung
b) Optimierung der Forschungsförderung
c) Förderung des FH-eigenen Nachwuchses

Forschung an Fachhochschulen in der Schweiz – Einblicke in den Entwicklungsstand: Empfehlungen des Schweizerischen  Wissenschafts- und Technologierats SWTR (SWTR Schrift 2/2010)
November 2010

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