Arbeitsprogramm
Der Schweizerische Wissenschaftsrat SWR berät den Bund in allen Fragen der Wissenschafts-, Hochschul-, Forschungs- und Innovationspolitik. Für jede Amtsperiode erarbeitet der SWR ein Arbeitsprogramm, in Abstimmung mit der Agenda der politischen Behörden. Neben seinen Prioritäten bewahrt sich der Rat einen Handlungsspielraum, um auf Anfragen des Bundesrates reagieren zu können.
Das Arbeitsprogramm 2024-2027
- Aktuelle Herausforderungen meistern
Sind die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben, damit das BFI-System massgeblich zur Entwicklung von Lösungen für die derzeit drängendsten Herausforderungen wie auch für kleinere Probleme beitragen kann? Welche Massnahmen braucht es? Inwiefern sind die Ziele mit der üblichen Ausrichtung der Forschungs- und Innovationspolitik auf nationale Wettbewerbsfähigkeit und nationales Wirtschaftswachstum vereinbar bzw. nicht vereinbar? (Agenda for Transformative Science, Technology an Innovation Policies, OECD Science) Welche Rolle spielt die internationale Zusammenarbeit?
Angenommen, Forschung und Innovation bringen Erkenntnisse oder Technologien hervor, die potenziell bahnbrechend sind oder die grossen gesellschaftlichen Herausforderungen zu lösen vermögen: Welche Faktoren begünstigen oder verhindern, dass die neuen Errungenschaften von Behörden, Privatunternehmen, der Gesellschaft als Ganzes oder bestimmten Gruppen zur wirksamen Bewältigung dieser Herausforderungen eingesetzt werden?
- Governance von Bildung, Forschung und Innovation im (inter-)nationalen Kontext
Welches sind die Stärken des schweizerischen BFI-Systems? Welche positiven Auswirkungen haben diese Stärken und über welche Mechanismen greifen die positiven Auswirkungen in der Praxis? Wie können diese Stärken erhalten, verbessert und für die Zukunft widerstandsfähiger gemacht werden? Welche konkreten Erfolgsmerkmale können identifiziert und generalisiert werden, um sie auf vergleichbare Fälle zu übertragen?
Welche Faktoren schränken die Weiterentwicklung des BFI-Systems ein und wie können sie geändert werden? Das BFI-System soll ein Spitzenniveau in der höheren Bildung sowie in der Grundlagen und der angewandten Forschung gewährleisten und wissenschaftsgestützte Innovation fördern: Wo ist das System noch unvollständig und inkonsistent?
- Forschung und Innovation der Zukunft
Mit welchen Massnahmen können die Dienste von Forschungsbibliotheken in der Schweiz sowie deren Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der digitalen Transformation sichergestellt und verbessert werden?
Wo steht die Ressortforschung aktuell und welche Wirkung erzielt sie? Wie kann die Ressortforschung zur Umsetzung neuer und innovativer Fördermittel eingesetzt werden?
Welche Fördermittel wurden in den letzten Jahren für welche Bedürfnisse/Probleme eingeführt und welchen Mehrwert bringen sie? Welches Potenzial weisen mögliche neue Förderinstrumente (ARPA-ähnliches Instrument, Research Impact Bonds usw.) auf?
- Mandate des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Fragestellungen
Der SWR legt folgende Schwerpunktthemen fest:
Der SWR richtet seine Analysen auf die folgenden thematischen Schwerpunkte aus:
Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere die rasche Entwicklung von (generativer) KI, betrifft alle BFI-Bereiche. Eine nachhaltige KI-Entwicklung in der Schweiz zum Wohle der Allgemeinheit erfordert nicht nur klare Rahmenbedingungen, sondern setzt auch geeignete Infrastrukturen voraus. Einen besonderen Fokus legt der SWR auf das Gesundheitswesen, da KI eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung und in der klinischen Forschung spielen könnte.
Trotz jahrelanger intensiver Forschung und klarer wissenschaftlicher Erkenntnislage zur Notwendigkeit, die globale Erwärmung zu stoppen, besteht eine Kluft zwischen Wissen und Handeln. Die Massnahmen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken oder sich ihm anzupassen, sind unzureichend. Der SWR will die Rahmenbedingungen dahingehend verbessern, dass das BFI-System als treibende Kraft zur Lösungsumsetzung beitragen kann.
Hochqualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind für die Weiterentwicklung des vielfältigen Hochschulsystems und die Bewältigung der grossen gesellschaftlichen Herausforderungen von entscheidender Bedeutung. Der SWR setzt sich dafür ein, die Doktorandenausbildung noch stärker auf die verantwortungsvollen Aufgaben auszurichten, die die Promovierten künftig übernehmen werden – in Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sowie als hochqualifizierte Arbeitnehmende ausserhalb der Hochschulen, beispielsweise als Unternehmerinnen und Unternehmer.
Fragestellungen
Der SWR richtet seine Analysen auf die folgenden thematischen Schwerpunkte aus:
Organisation und Instrumente sowohl der Forschungs- und Innovationsförderung als auch der Ausbildung der nächsten Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wozu auch entsprechende Evaluationsverfahren gehören, sind Schlüsselelemente der positiven (oder negativen) Auswirkungen innerhalb des Forschungs- und Innovationssystems. Der SWR prüft nach wie vor neue Perspektiven und Ansätze in der Grundlagen- und der angewandten Forschung als auch in Bezug auf bestimmte Sektoren und Kategorien von Institutionen. In diesem Zusammenhang soll ein besonderer Fokus auf die Forschung an Fachhochschulen (FH) gerichtet werden. Der nachhaltige Erfolg des schweizerischen Forschungs- und Innovationssystems hängt stark von seinen Transferleistungen ab; dabei geht es zum einen um den Wissens- und Technologietransfer (WTT), zum anderen aber auch um den Übertritt von gut ausgebildeten Personen mit hohen Sozialkompetenzen aus höheren Bildungseinrichtungen in den Arbeitsmarkt. Der SWR plant eine detaillierte Analyse dieses komplexen Vorgangs.
Fragestellungen
Der SWR richtet seine Analysen auf die folgenden thematischen Schwerpunkte aus:
Durch die Digitalisierung wurden Forschungsbibliotheken zu immensen Datenzentren und ‑speichern, deren Organisation und Schnittstellen für Forschende von zentraler Bedeutung sind. Der SWR will zur Entwicklung eines nachhaltigen Ökosystems von Schweizer Forschungsbibliotheken beitragen, die optimale Dienstleistungen für die Schweizer Forschungsgemeinschaft anbieten.
Die Schweizer Behörden investieren erhebliche Beträge in die Ressortforschung. Allerdings wird dieser Bereich grundsätzlich vernachlässigt. Der Bundesrat hat anerkannt, dass es hier eine bessere Koordination mit anderen Forschungsförderinstrumenten braucht. Da bei der Lösung von gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen stärker auf eine missionsorientierte Ausrichtung gesetzt werden soll, möchte der SWR die Ressortforschung ins Blickfeld rücken und zu einer Steigerung ihrer Effizienz beitragen.
Gemäss dem gesetzlichen Auftrag des SWR gibt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) für jede Amtsperiode des SWR verschiedene Evaluationen und Wirkungsprüfungen in Auftrag. Nach der institutionellen Gesamtevaluation des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Beurteilung der Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung (Art. 15 FIFG), die im Zeitraum 2020–2023 durchgeführt wurden, sieht das SBFI für 2024–2027 die folgenden zwei Evaluationsaufträge vor: die Evaluation des Förderportfolios von Innosuisse und die Weiterentwicklung des Förderinstruments für Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung (Art. 15 FIFG).